Die Reform des Emissionshandels geht in die Endphase. Der Rat und das Parlament einigten sich nach mehreren gescheiterten Versuchen am 9. November 2017 doch auf einen Kompromiss. Die Benchmarks für innovative Unternehmen in Sachen Reduzierung Stromverbrauch, durch die die Anzahl der kostenfreien Zertifikate für energieintensive Industrien festgelegt wird, werden jährlich um mindestens 0,2 und höchstens 1,6 Prozent reduziert. Dass heißt für die Stahlwerke Bremen, dass sie ihre Anstregungen zur Reduzierung des Stromverbrauchs weiterführen müssen. Dann werden sie auch weiterhin kostenfreie Zertifikate erhalten.
Das Parlament hatte zudem gefordert, die Kuppelgase (Restgase aus der Stahlproduktion) zu 100 Prozent von den Kosten der Zertifikate zu befreien. Jetzt gibt es auf Drängen des Rats lediglich einen Hinweis im Text, dass die Mitgliedstaaten die Belastungen durch den Zertifikatekauf kompensieren können. Ein aus meiner Sicht leider unbefriedigendes Resultat für die Stahlwerke Bremen.
Als Entgegenkommen des Rates wurde allerdings verbindlich festgehalten, dass die kostenfreien Zertifikate für Roheisen bis 2025 jährlich nur um 0,2 Prozent reduziert werden dürfen. Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat die Einigung am Dienstag, 28. November 2017 bestätigt. Die finale Abstimmung im EU-Parlament wird in Februar 2018 erwartet.