Hintergrund: Der Dachverband der europäischen Gewerkschaften EGB hat seine Kampagne „Europa braucht höhere Löhne“ gestartet. Zu lange schon hat die europäische Wirtschaftspolitik Löhne als Kosten statt als Wachstumsmotoren gesehen. Der EGB will mit der Kampagne auf die Bedeutung steigender Löhne für Wirtschaft, Unternehmen, Arbeitsplätze und ArbeitnehmerInnen aufmerksam machen. Europa braucht eine höhere Binnennachfrage und mehr Investitionen, um Wachstum zu fördern. Zudem müssen Tarifverhandlungssysteme und der Sozialdialog europaweit gestärkt werden.
Meine Position: Die Löhne sollten mindestens an die Produktivität gekoppelt werden, was in den letzten 30 Jahren in Europa nur bedingt der Fall war. Während die Produktivität in diesem Zeitraum um 30 Prozent gestiegen ist, erhöhten sich die Löhne nur um 20 Prozent. Diese Fehlentwicklung wird vor allem seit der Krise und trotz wirtschaftlicher Erholung besonders deutlich. Löhne verlieren als Anteil am Wohlstand immer mehr an Bedeutung, was zu größerer Ungleichheit in Europa führt und den sozialen Zusammenhalt gefährdet.
Die Forderung nach gerechten Löhnen bildet ein Herzstück des SPD-Wahlprogramms für die Bundestagswahl 2017. Der Mindestlohn ist ein erster Schritt. Wer arbeitet, soll von seinem Lohn gut leben können. Wir wollen, dass die Löhne steigen und Tarifbindung wieder zum Normalfall wird. Ich habe mich deshalb auch an der Fotoaktion auf der Kampagnenseite beteiligt.
Mehr Informationen zur Kampagne: http://payrise.eu/