Angela Merkel hat ihren CSU-Landwirtschaftsminister in Sachen eigenmächtiger Zustimmung beim Streitthema Glyphosat zwar zart gerüffelt. Doch Führungsstärke sieht anders aus. Wenn die Kanzlerin nicht einmal mehr Einfluss und Durchgriff auf Minister der bayerischen Schwesterpartei hat, wie steht es dann um ihren Rückhalt in der eigenen Partei? Bereits die geplatzten Jamaika-Verhandlungen hat Merkel nur ausgesessen, statt sie zur Chefsache zu machen. Es ist höchst fragwürdig, ob wir als SPD der angeschlagenen Kanzlerin mit einer großen Koalition noch einmal ein den Sattel helfen sollten.
Inhaltlich kann es nicht sein, dass die CSU durch die Hintertür ihrer Agrar-Lobby noch schnell ein Geschenk macht. Gerade angesichts der hohen gesundheitlichen Risiken bei diesem Unkrautvernichtungsmittel. Eine nachhaltige Umweltpolitik sieht anders aus.