Platzhalterbild

EU-Parlament will Plastik-Wegwerfprodukte reduzieren

Vermüllte Strände und Treibplastik in Seen, Flüssen und Meeren bedrohen Natur und Tiere. Das EU-Parlament will Produkte eindämmen, die am häufigsten als Abfall in Gewässern und in den Weltmeeren landen. Eine überwältigende Mehrheit des Plenums in Straßburg hat deshalb am 24. Oktober für die Richtlinie zur Verringerung von Einwegprodukten aus Kunststoff gestimmt. Die Maßnahmen zielen auf 70 Prozent der Plastikabfälle ab, die an europäischen Stränden gefunden werden. Die Hersteller müssen sich als Verursacher zurecht an den Kosten beteiligen, denn letztere dürfen nicht  an der öffentlichen Hand und damit den Steuerzahlern hängen bleiben.

Wegwerfartikel wie Strohhalme, Besteck und Teller aus Plastik sollen durch bessere Alternativen ersetzt oder besser gar nicht mehr hergestellt werden. Andere Produkte, wie Lebensmittelbehälter und Trinkbecher, sollen bis 2025 um mindestens 25 Prozent reduziert werden. Hier sind die Alternativen oft weniger erschwinglich oder verbreitetet.

Flaschen, Zigarettenpackungen und -filter werden besonders häufig und teils in großen Mengen an den europäischen Stränden und in den Meeren gefunden. Deshalb schlagen wir EU-Parlamentarier vor, die Maßnahmen gegen diese Produkte auszuweiten. So soll eine höhere Recyclingquote für Flaschen dazu führen, dass der Einsatz von Rohöl sowie der CO2-Ausstoß verringert werden.

Der Rat der Mitgliedstaaten hat Ende Oktober ebenfalls seine Position festgelegt. Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen EU-Parlament und Rat. Bei einer schnellen Einigung bis Ende 2018 könnte die Abstimmung im zuständigen Umweltausschuss des Parlaments im Januar 2019 stattfinden und das Parlament in zweiter Lesung im Februar im Plenum das Gesetz verabschieden.