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Friedensratschlag am 8. Mai

Friedensratschlag

8. Mai – ab 15 Uhr
Gemeindezentrum St. Pauli (Große Krankenstraße 11, 28199 Bremen)


Der 8. Mai: Mahnung und Auftrag

Für gemeinsame Sicherheit

Am 8. Mai 2022 jähren sich zum 77. Mal der Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus und das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Dieser Tag war der Ausgangspunkt für die Herausbildung einer neuen Sicherheitsarchitektur in Europa. Das Konzept gemeinsamer Sicherheit konnte in vielen Auseinandersetzungen durchgesetzt werden. Die Zeit verheerender Kriege in Europa schien – zumindest bis 1999 – überwunden. Tragendes Prinzip dieser Ordnung war der Verzicht aller Staaten, Staatsgrenzen durch kriegerische Aktionen zu verschieben. Kooperationen aller europäischen Staaten zum gegenseitigen Vorteil untermauerten diese Ordnung.

Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat Europa in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurückgeworfen. Dieser Krieg zeigt, dass es nicht gelungen ist, eine stabile Sicherheitsarchitektur für Europa zu entwickeln. Die Spannungen haben in den letzten beiden Jahrzehnten zugenommen.

Die NATO-Osterweiterung hat die Sicherheitsbedürfnisse Russlands nicht berücksichtigt. Die militärischen Interventionen Russlands in ehemaligen Sowjetrepubliken haben Vertrauen untergraben. Wir sind konfrontiert mit Versuchen, die Einflusssphären in der Welt militärisch neu aufzuteilen. Das ist brandgefährlich. Wenn die territoriale Integrität eines Landes verletzt und Angriffskriege mit imperialistischer und nationalistischer Rhetorik begründet werden, zeigt uns das deutlich einen Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten. Das Ziel einer gemeinsamen Friedensordnung droht durch eine Konfrontationspolitik zwischen den europäischen Staaten und den USA auf der einen Seite und Russland und China auf der anderen Seite abgelöst zu werden. Damit verbunden ist die Gefahr einer Aufrüstungsspirale auf beiden Seiten, die den Frieden nicht sicherer macht.

Wir erteilen einer militärischen Konfrontationspolitik eine Absage.

Wir setzen uns ein für eine europäische Sicherheitsordnung,

  • die für globale Abrüstungs- und Rüstungskontroll-Verhandlungen zwischen China, den USA, der EU und Russland eintritt, mit dem Ziel, atomare Waffen vollständig zu beseitigen,
  • die ein System gemeinsamer Sicherheit etabliert, das die Sicherheitsinteressen aller europäischen Staaten berücksichtigt,
  • die Kooperationen zwischen allen europäischen Staaten insbesondere zur Bekämpfung des Klimawandels sicherstellt.

Der 8. Mai ist daher für uns nicht nur Gedenktag an die Befreiung Europas vom deutschen Faschismus und das Ende des 2. Weltkrieges in Europa, sondern auch Auftrag, über eine neue europäische Friedensordnung zu beraten, die die Lehren aus der wechselvollen europäischen Vergangenheit zieht.

Unterzeichner: Friedensbeauftragter der Bremischen Ev. Kirche | DGB Bremen | Bremer Friedensforum | SPD BREMEN | Joachim Schuster, MdEP


Friedensratschlag

Ablauf:

15:00 Uhr // Grußwort Reinhold Wetjen (SPD Bremen)

Anschließend // Vortrag Perspektiven und Eckpunkte einer modernen Friedenspolitik

Wiltrud Rösch-Metzler (Pax Christi)

16:30 Uhr // Talk-Runde Entspannungspolitik und Aufbau einer stabilen Friedens- und Sicherheitsarchitektur in Europa

Wiltrud Rösch-Metzler (Pax Christi)

Peer Teschendorf (FES-Büro Moskau)

Prof. Johannes Varwick (Universität Halle)

Es gelten die aktuellen Corona-Maßnahmen. Um Anmeldung wird gebeten an franz.hartmann[at]posteo.de oder folgendes Formular: