„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ war bereits eines der Gründungsprinzipien der Europäischen Union. Dennoch gibt es in der EU leider immer noch deutliche Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern. An diesem sogenannten Gender Pay Gap hat sich leider in den letzten Jahren auch nicht viel verändert, obwohl das EU-Parlament häufig Maßnahmen zur Verringerung der Lohnlücke gefordert hat.

Die Situation ist dabei in verschiedenen Mitgliedsstaaten unterschiedlich ausgeprägt. Die höchsten Zahlen verzeichnen Estland und Deutschland. Italien und Luxemburg sowie Rumänien wiesen die geringsten Unterschiede zwischen den Geschlechtern auf.
Außerdem fällt auf, dass auch das Alter der Beschäftigten eine Rolle spielt. Während beim Eintritt in den Arbeitsmarkt der Einkommensunterschied noch gering ausfällt, verstärkt sich die Differenz im Verlauf der Karriere. Hinzu kommen familiäre Verpflichtungen, die sich ebenfalls auf die Lohnlücke auswirken. Da Frauen weniger Einkommen erzielen und dadurch geringere Altersvorsorgen und Sparrücklagen bilden können, folgt aus dem Gender Pay Gap im Alter ein höheres Armutsrisiko und ein geschlechtsspezifische Rentengefälle rund 36 Prozent.
Das ist ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Deshalb brauchen wir jetzt Maßnahmen für mehr Lohngerechtigkeit. Des EU-Parlament fordert deshalb u.a.:
- Verbindliche Ziele für die Mitgliedstaaten zur Verringerung des Gender Pay Gaps
- Investitionen in familienfreundliche Arbeitsregelungen und in frühkindliche Betreuung und Bildung
- Angemessene Anrechnung von Betreuungszeiten sowie auskömmliche Mindestrenten und Hinterbliebenenleistungen
- Förderung der beruflichen Bildung sowie des lebenslangen Lernens für Frauen und eine stärkere Förderung des weiblichen Unternehmertums