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Ausblick auf zweite Afrika-Konferenz

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Investitionen als Motor nachhaltiger Entwicklung in Afrika?

Ein Ausblick auf die zweite Afrika-Konferenz 2018

Von Joachim Schuster

Der afrikanische Kontinent ist mit Ausnahme weniger Länder für die europäische Wirtschaft unattraktiv. Der Anteil Afrikas am europäischen Handel liegt unter 3 Prozent. Auch europäische Investoren machen häufig einen Bogen um Afrika. Das zeigt, dass es trotz jahrzehntelanger Entwicklungshilfe nicht gelungen ist, eine dynamische ökonomische Entwicklung in Gang zu setzen.

Allerdings scheint langsam ein Umdenken einzusetzen. Seit zwei Jahren gibt es eine intensive Diskussion über die Steigerung der Investitionstätigkeit europäischer Unternehmen in Afrika. Die Europäische Union wie auch die Bundesregierung planen Programme, wie derartige Investitionen gefördert werden können.

Das neue Interesse an Afrika geht auf verschiedenen Ursachen zurück. Zum einen ist die Debatte entwicklungspolitisch motiviert. Die enormen Entwicklungsaufgaben in den verschiedenen afrikanischen Staaten können nur bewältigt werden, wenn sich dort selbsttragende wirtschaftliche Strukturen entwickeln. Der Aufbau derartiger Strukturen könnte durch eine Steigerung ausländischer Investitionen deutlich beschleunigt werden.

Ein weiterer Begründungsstrang sind Auseinandersetzungen um geopolitische Einflusssphären. Das deutlich gestiegene Engagement Chinas in vielen afrikanischen Staaten hat den Einfluss der Europäer zurückgedrängt. Und schließlich haben die größer werdenden Migrationsbewegungen die Debatte beflügelt. Angesichts der rasch wachsenden Bevölkerung gilt die Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung als ein maßgeblicher Beitrag zur mittelfristigen Bekämpfung der Fluchtursachen. Ohne Zweifel rechtfertigen alle diese Gründe eine ernsthafte Befassung mit dem Thema. Verweisen aber auch auf die unterschiedlichen Interessenlagen der beteiligten europäischen und afrikanischen Staaten.

Die intensivierte politische und gesellschaftliche Debatte hat sich allerdings noch nicht in einer nennenswert gesteigerten Investitionstätigkeit europäischer Unternehmen niedergeschlagen. Trotz in Aussicht gestellter Förderung ist das Engagement nach wie vor sehr gering. Viele Unternehmen machen um Afrika einen Bogen und sehen für sich keine Möglichkeiten, dort erfolgreich zu wirtschaften. Damit stellt sich die Frage, warum dies so ist. Was sind die Faktoren, die ein Engagement verhindern?

Umgekehrt ist aus Sicht afrikanischer Staaten nicht jede Investition im Einklang mit dem Ziel der Förderung der Entwicklung. Mögliche negative Auswirkungen wären etwa die Verdrängung afrikanischer Unternehmen, die eventuell weniger wettbewerbsfähig sind, oder der ökologische Raubbau.

Auf der Konferenz sollen diese Problemstellungen aus der Perspektive der europäischen Wirtschaft und aus der Perspektive afrikanischer Staaten diskutiert werden. Denn nur, wenn einerseits die Investitionsbedingungen für die Wirtschaft stimmig sind und andererseits die Investitionen auch Beiträge zu einer nachthaltigen Entwicklung in Afrika leisten, können die übergeordneten Zielsetzungen erreicht werden. Und dies wäre angesichts der drohenden Zuspitzung sozialer und ökologischer Probleme auf dem afrikanischen Kontinent, die immer öfter in militärischen Konflikten ausgetragen werden, bitter nötig.

 

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Afrika-Konferenz

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